Ein robustes Dienstleistungsgeschäft und der Verkaufserfolg neuer Laptop-Modelle stimmen Apple optimistisch. Nach fünf Umsatzrückgängen in sechs Quartalen sei die Talsohle durchschritten, sagte Firmenchef Tim Cook der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Der Elektronik-Konzern setzt seine Hoffnungen dabei unter anderem auf neue Funktionen mit Künstlicher Intelligenz (KI), die in den kommenden Monaten auf den Markt kommen sollen.

Um den gestiegenen Optimismus zu unterstreichen, kündigte Apple den Rückkauf zusätzlicher eigener Aktien im Volumen von 110 Milliarden Dollar an. Dies sei das grösste Rückkaufprogramm der Firmengeschichte, sagte Analyst Thomas Monteiro vom Online-Broker Investing.com. Ausserdem soll die Dividende um vier Prozent angehoben werden. Apple-Titel stiegen daraufhin im nachbörslichen US-Handel um sieben Prozent.

Zum Jahresauftakt schrumpften die Konzernumsätze den Angaben zufolge zwar um vier Prozent auf 90,8 Milliarden Dollar. Experten hatten allerdings mit einem Rückgang auf 90,01 Milliarden Dollar gerechnet. Für das aktuelle Quartal stellte Firmenchef Cook ein niedriges einstelliges prozentuales Plus in Aussicht. Analysten hatten bislang ein Wachstum von 1,3 Prozent vorhergesagt.

iPhone schwächelt, aber Silberstreif am Horizont

Sorgen bereitete Apple im Berichtszeitraum erneut das iPhone, das die Hälfte der Konzernerlöse beisteuert. Es muss sich gegen die verschärfte Konkurrenz von Samsung und Huawei bewähren. Apples Einnahmen aus Smartphone-Verkäufen fielen um mehr als zehn Prozent auf 45,96 Milliarden Dollar, so stark wie zuletzt vor mehr als drei Jahren. Im wichtigen und hart umkämpften chinesischen Markt sei der Absatz jedoch gestiegen, betonte Cook. Daher fiel der Umsatzrückgang in der Volksrepublik mit 8,1 Prozent ebenfalls geringer aus als befürchtet.

Die Erlöse aus dem Dienstleistungsgeschäft, zu dem unter anderem der Streaming-Dienst Apple TV+ gehört, wuchsen dagegen überraschend deutlich auf 23,87 Milliarden Dollar. Bei Mac-Rechnern blieb der befürchtete Umsatzschwund aus. Stattdessen stiegen die Einnahmen auf 7,5 Milliarden Dollar. «Die Triebfeder waren die neuen MacBook Air mit dem M3-Chip», sagte Firmenchef Cook. «Etwa die Hälfte unserer MacBook Air-Käufer in diesem Quartal waren Mac-Neulinge.»

Enttäuschend entwickelte sich dagegen der Umsatz mit Tablets, der auf 5,56 Milliarden Dollar zurückging. Allerdings hat Apple für den 7. Mai zu einer Veranstaltung eingeladen, auf der voraussichtlich eine neue iPad-Generation vorgestellt wird.

Hoffnungsträger KI

Bei diesem Termin könnte Cook auch erste neue KI-Funktionen ankündigen. «Wir bleiben sehr optimistisch, was unsere Chancen im Bereich der Generativen KI angeht», sagte der Apple-Chef am Donnerstag. Sein Unternehmen investiere stark in diesem Bereich. Einem Medienbericht zufolge will Apple dabei auf die Technologie des ChatGPT-Entwicklers OpenAI oder auf die KI «Gemini» der Alphabet-Tochter Google zurückgreifen.

Dies könnte der kommenden iPhone-Generation einen Nachfrageschub bescheren, prognostizierte Analyst Toni Sacconaghi vom Vermögensverwalter Bernstein. Dies gelte auch für China, wo Apple zuletzt Marktanteile an die lokale Konkurrenz verloren hatte. Die dortigen Kunden machten ihre Kaufentscheidungen oft von neuen Funktionen abhängig.

(Reuters)