Der Euro ist zum Schweizer Franken im New Yorker Devisenhandel auf ein neues Rekordtief von 0,9427 Franken gesunken.

Aktuell wird der Euro zum Schweizer Franken leicht erholt zu 0,9438 Franken gehandelt und der Dollar steht zum Franken bei 0,8921 nach 0,8930 am Vorabend. 

Solange der Nahostkonflikt brodele und eine Eskalation befürchtet werden müsse, werde der Franken als sicherer Hafen gefragt bleiben und wird sich EUR-CHF unter der 0,95-Marke vermutlich ganz wohlfühlen, kommentiert die Commerzbank. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte die Frankenstärke tolerieren.

Für Verunsicherung beim Euro sorgt auch eine mögliche Herunterstufung bei den italienischen Staatsanleihen. Es scheint zwar unwahrscheinlich, dass es bei der italienischen Ratingüberprüfung von S&P zu einer Herabstufung kommt, aber ein negativer Ausblick ist möglich und eine negative Beobachtung kann nicht ausgeschlossen werden, da steigende Renditen BTPs an den Rand der Nachhaltigkeit gebracht haben. Dies schreibt Bloomberg Intelligence.

Die Käufe durch Privatkunden von italienischen Staatsanleihen haben zugenommen, da sich die Ausländer zurückgezogen hätten. Aber wenn beim Rating S&P handelt, könnte sich dieser Rückgang zu einer Flut entwickeln, wobei Moody's und Fitch dann ebenfalls mit Herabstufungen des Ratings italienischer Schulden reagieren könnten.

Nur kurzzeitig Auftrieb erhielt der Franken und der Euro am Donnerstagabend durch Bemerkungen von US-Notenbankchef Jerome Powell. Der Fed-Vorsitzende liess zwar die Möglichkeit weiterer Zinsanhebungen offen, sagte aber auch, die Notenbank werde angesichts der aktuellen Unsicherheiten und Risiken vorsichtig vorgehen. An den Märkten wurden die Äusserungen als Hinweis auf vorerst stabile Leitzinsen gedeutet.

Konjunkturdaten stehen zum Wochenausklang nur wenige auf dem Programm. Am Vormittag werden Preisdaten aus Deutschland und Umsatzzahlen aus dem britischen Einzelhandel erwartet. Ansonsten ist der Datenkalender weitgehend leer.

(cash/AWP(Bloomberg)