Schon früh war Walter Fust unternehmerisch tätig. Bereits während seines Studiums für Maschinenbau an der ETH betrieb er nebenbei einen Versandhandel für Elektroapparate. Mit Ersparnissen von 15'000 Franken gründete er schliesslich 1966 seine eigene Firma für Elektrogeräte in Bern.

Dabei überflügelte er bald das ebenfalls im Elektrohandel tätige Unternehmen seines Vaters. Nachdem er die väterliche Firma übernommen hatte, ging es für Fust steil aufwärts. Er profitierte dabei auch vom entstehenden Markt für Elektrogeräte aller Art in den 1970er Jahren.

2007 verkaufte Fust seine Elektrogeschäfte schliesslich an die Coop-Gruppe und seitdem ist er auch nicht mehr aktiv für das Unternehmen tätig. Der inzwischen 82-jährige umtriebige Unternehmer hat auch in anderen Branchen seinen Spuren hinterlassen.

Schon Mitte der 1970er-Jahre erschloss er sich mit dem Maschinenbau ein weiteres Standbein. Er stieg als Aktionär beim Maschinenbauer Starrag ein. Ende der 1980er-Jahre hatte er schliesslich die Mehrheit an dem Unternehmen erlangt, die er auch noch heute hält. Dabei präsidierte er den Verwaltungsrat des Unternehmens mehr als 20 Jahre, seit 2020 ist er noch VR-Vizepräsident.

Mehrheitsaktionär beim Maschinenbauer Tornos

Als Mehrheitsaktionär beim Maschinenbauer Tornos ist Fust seit längerem aktiv. Hier hält er knapp die Hälfte der Aktien. Auch in der Immobilienbranche und im Detailhandel war Fust aktiv. Er war zeitweise Mehrheitsaktionär von Jelmoli und soll zwischenzeitlich mehr als 1000 Mietwohnungen besessen haben.

Mit über 80 Jahre denke Fust nicht an die Rente, sagte er vor einem Jahr der NZZ. Aktuell konzentriere er sich auf die aktive Verwaltung seines Vermögens. Dabei betätige er sich als Investor breit diversifiziert in verschiedenen Branchen. Das Wirtschaftsmagazin Bilanz schätzte sein Vermögen zuletzt auf 800 bis 900 Millionen Franken.

Starrag und Tornos machen dabei mit einem aktuellen Wert von rund 140 Millionen nur einen kleinen Teil aus. Die weitere Zukunft seines Engagements bei den beiden Maschinenbauern liess Fust im letzten Jahr gegenüber der NZZ offen. Auch einen Verkauf könne er sich vorstellen, da seine drei Kinder andere berufliche Ziele verfolgten, meinte er damals.

(AWP/cash)